Darf eine Muslima vor der Hochzeit Sex haben oder sogar ein Kind bekommen?

Wie im Christentum und Judentum ist auch im Islam Sexualität nur innerhalb der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau erlaubt. Diese Regel gilt vor allem für die Frau; verliert sie ihre Jungfräulichkeit schon vorher, begeht sie eine schwere Sünde, die sie den Eingang ins Paradies kosten kann. Kinder, die unehelich geboren werden, erfahren große soziale Diskriminierung.
In liberalen Gesellschaften wie Deutschland spielt es heutzutage meist keine Rolle mehr, ob zwei Menschen, wenn sie Sex miteinander haben, verheiratet sind oder nicht – egal, welche Religionsangehörigkeit sie haben. Wichtiger sind hier Fragen der Verhütung von Geschlechtskrankheiten und ungewollter Schwangerschaft. Anders ist es bei sehr konservativ-religiösen Familien – ob nun jüdisch, christlich oder muslimisch.
Tatsächlich hat die Jungfräulichkeit der Tochter in sehr traditionellen muslimischen Familien eine große Bedeutung. Über sie definiert sich ihre Ehre. So ist es teils sogar üblich, die Frau vor der Eheschließung gynäkologisch untersuchen zu lassen oder nach der Hochzeitsnacht das Laken auf Blutspuren hin zu untersuchen. Manche Frauen haben daher große Angst, dass hier eine heimliche Affäre auffliegt und suchen einen speziellen Arzt auf, der ihr Jungfernhäutchen wiederherstellt.

(Stand: 28. Juli 2014)


 
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