Gibt es rothaarige Muslime?

Wer sich selbst als Muslim oder Muslimin bezeichnet, glaubt an den Islam. Der Islam ist eine Religion. Der islamische Glaube sagt nichts über das Aussehen oder die Herkunft der Gläubigen aus. In allen Ländern der Welt leben Muslime und Musliminnen. Dementsprechend vielfältig ist auch das Aussehen und die Haarfarbe der Gläubigen.

Oft werden die Begriffe „Araber“ und „Muslim“ gleichgesetzt. Das ist jedoch falsch: Zwar glauben viele Araber und Araberinnen an den Islam, aber es gibt auch arabische Christen und Juden – gar nicht wenige sogar. Manche Araber(innen) sind auch nichtgläubig oder gehören einer anderen kleineren Religion an.

Umgekehrt ist nicht jeder Muslim gleichzeitig Araber. Es gibt zum Beispiel deutsche Muslime und Musliminnen, die konvertiert, also zum Islam übergetreten sind. Ebenso gibt es französische, chinesische oder auch südafrikanische Gläubige.

Dass trotzdem für viele Menschen „Araber“ (bzw. auch „Türke“) und „Muslim“ dasselbe ist, liegt daran, dass sie wahrscheinlich ausschließlich arabisch oder türkisch aussehende Muslime und Musliminnen kennen, da der Großteil der Muslime in Deutschland einen arabischen oder türkischen Migrationshintergrund hat. Würden diese Menschen den Islam besser kennen lernen oder beispielsweise ein nicht-arabisches Land mit vielen Muslim(inn)en bereisen (z.B. Indonesien, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Kosovo), würden sie feststellen, dass ihr Bild des dunkelhaarigen Muslims nicht korrekt ist.

(Stand: 17. November 2016)


 
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