Wie lange gibt es den Islam schon?

Den Islam gibt es noch nicht so lange, zumindest nicht im Vergleich zum Judentum und Christentum, mit denen sich der Islam vieles teilt: die gleichen Wurzeln, viele gleiche Propheten und die gleiche Botschaft von nur einem Gott. Von diesen drei Religionen ist der Islam die jüngste. Er ist ungefähr 1450 Jahre alt.

Den Islam gibt es noch nicht so lange, zumindest nicht im Vergleich zum Judentum und Christentum, mit denen sich der Islam vieles teilt: die gleichen Wurzeln, viele gleiche Propheten und die gleiche Botschaft von nur einem Gott. Von diesen drei Religionen ist der Islam die jüngste. Er ist ungefähr 1450 Jahre alt.

In welchem Jahr genau der Islam entstanden ist, ist aber schwer zu sagen. Sicher ist, dass der Anfang irgendwann zu Lebzeiten von Mohammed liegt, der muslimischen Gläubigen als letzter und wichtigster Prophet gilt. Mohammed lebte von ungefähr 570 bis 632 nach Christus.

Wenn man ein bestimmtes Jahr als Entstehungsjahr des Islam benennen will, dann ergibt es Sinn, das Jahr 622 nach Christus zu wählen. Damals musste Mohammed mit seinen Anhänger*innen die Stadt Mekka verlassen. Die Gruppe zog nach Medina. Diese sogenannte Hidschra (Auswanderung) ist ein sehr besonderes Ereignis in der Geschichte des Islams. Sie ist deshalb auch der Beginn einer eigenen islamischen Zeitrechnung, die sich nicht nach der Geburt von Jesus Christus richtet. Nach islamischer Zeitrechnung sind wir aktuell nicht im Jahr 2022, sondern erst im Jahr 1443. Damit wäre der Islam also exakt 1443 Jahre alt.

Wenn man allerdings ganz genau ist, dann hatte Mohammed zur Zeit der Hidschra ja schon einige Anhänger*innen, die heute als die frühen Muslim*innen gelten. Man könnte also auch sagen, dass es den Islam zum Zeitpunkt der Hidschra eigentlich schon gegeben hat.

Aber egal, wann genau der Anfang des Islams war: Wichtig ist, dass sich die Religion, wie wir sie heute kennen, erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Selbst der Koran wurde in einer ähnlichen Form, wie es ihn heute gibt, erst nach dem Tod Mohammeds zusammengestellt und niedergeschrieben. Auch die Glaubenspraxis, also beispielsweise wie Muslim*innen beten oder fasten, sowie islamische Verhaltensregeln für den Alltag haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert ­ und verändern sich weiter! Mit dem Koran und den sogenannten Hadithen (so nennt man die Berichte über die Aussprüche und Handlungen Mohammeds), gibt es wichtige Quellen. Aber am Ende prägen auch die Menschen die Religion, indem sie diese Quellen interpretieren.

(Stand: 1. Februar 2022)


 
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