Warum müssen Muslime immer Richtung Mekka beten?

Mekka ist eine Stadt in Saudi-Arabien. Dort befindet sich die sogenannte Große Moschee, die auf Arabisch Masdschid al-Haram heißt. Im Innenhof der Moschee befindet sich die Kaaba, ein kleines Gebäude, das für Musliminnen und Muslime das wichtigste Heiligtum ist. Nach islamischer Auffassung hat der Prophet Abraham mit seinem Sohne Ismael die Kaaba gebaut.

In diese Richtung sollen sich Musliminnen und Muslime in aller Welt wenden, wenn sie beten. Das geht aus dem Koran hervor, der für muslimische Gläubige das Wort Gottes ist. Zum Beispiel heißt es im Koran: Wende dich mit deinem Gesicht in Richtung der heiligen Kultstätte!“ (Sure 2, Vers 144) Damit ist die Kaaba in Mekka gemeint.

Allerdings war das nicht immer so. Zu Beginn des Islams, als der islamische Prophet Mohammed noch lebte und es den Koran in seiner heutigen Form noch nicht gab, betete die neue muslimische Gemeinschaft in Richtung Jerusalem. Mit dieser Gebetsrichtung war Mohammed aus dem Judentum und dem Christentum vertraut, denn jüdische und christliche Gläubige kannte er aus seiner Umgebung. Erst nachdem Mohammed mit seinen Anhängerinnen und Anhängern von Mekka nach Medina umgezogen war, wurde die Gebetsrichtung von Jerusalem nach Mekka geändert.

Die Gebetsrichtung heißt auf Arabisch Qibla. In Moscheen gibt normalerweise eine Gebetsnische die Qibla an. In Ländern, in denen viele Musliminnen und Muslime leben, findet man auch in Hotelzimmern oft Aufkleber, die die Richtung nach Mekka angeben. Muslimische Gäste können sich dann danach richten, wenn sie im Hotel beten wollen. Für Smartphones gibt es auch spezielle Apps, mit denen sich ganz leicht bestimmen lässt, in welcher Richtung Mekka liegt.

(Stand 26. Januar 2022)


 

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